Baden-Württembergs bildungspolitischer AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer MdL hat sich entsetzt über die im Raum stehende Umbenennung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen gezeigt. „Ein Gutachten wirft den Namensgebern Graf Eberhard und Herzog Karl Eugen ‚Antisemitismus beziehungsweise eine despotische Regierungsweise‘ vor – die Vorwürfe rühren schon aus der Studentenbewegung der 1970er Jahre, die unbedingt Ernst Bloch als Namensgeber wollte. Die Binsenweisheit, dass heutige moralische Maßstäbe nicht an die Bewertung historischer Persönlichkeiten angelegt werden, haben jetzt selbst Universitätshistoriker vergessen. Stattdessen fantasieren sie von einer Entscheidung, ‚für welche Art von Traditionsbildung man sich entscheidet und wem man damit welche Identifikationsangebote macht‘. Der Vorgang, der die linke Schlagseite unserer Gesellschaft belegt, ist nur absurd zu nennen und umgehend einzustellen.“
Balzer verwies darauf, dass der Freiburger Historiker Ronald G. Asch erst im Februar in der Welt vor einem Verlust der eigenen Identität gewarnt hatte. „Gerade mit Blick auf Umbenennungsorgien mit jenen der Berliner Straßennamen an der Spitze, aber auch mit Blick auf den Umgang mit Bismarck-Denkmälern wie in Hamburg wird Aschs Mahnung verständlich, auch im öffentlichen Raum mit den Ambivalenzen der Vergangenheit zu leben. Jetzt trifft es tatsächlich den bis heute verehrten Universitätsgründer Eberhard V., dem das Gutachten sogar bescheinigt, dass er ‚mit hohem Einsatz und auf eigenes Risiko die Universitätsgründung vorangetrieben hat‘. Und es trifft Karl Eugen, dem das Gutachten ebenfalls bescheinigt, die materielle Ausstattung der Universität sowie die Studienbedingungen verbessert zu haben. All dies ist heute offenbar egal. ‚Der effektivste Weg, Menschen zu zerstören, besteht darin, ihr eigenes Verständnis ihrer Geschichte zu leugnen und auszulöschen‘, schrieb Orwell in ‚1984‘. Die AfD wird diese Geschichtsklitterung immer wieder anprangern.“
Dr. Thomas Hartung, Pressesprecher