Stuttgart. „Wenn der ADAC zum Radfahren auffordert, kann er auch gleich mit dem ADFC fusionieren“. Mit diesen Worten reagierte Fraktionschef Bernd Gögel MdL auf den Offenen Brief des Automobilclubs, in dem die 21 Millionen Mitglieder zum Radfahren, Zufußgehen und Spritsparen aufgerufen werden. „Jeder gesparte Liter Treibstoff kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von Ölimporten zu reduzieren und damit mittelbar auf die weitere Entwicklung des Krieges Einfluss nehmen, begründet ADAC-Präsident Christian Reinicke den Vorstoß. Damit bläst er in dasselbe Horn wie die Regierung und beweist damit eindrücklich die Uniformität aktueller Meinungs- und Faktenkorridore. Eine Lobby-Organisation für Autofahrer, die ihre eigene Klientel verrät – das kann man sich nicht ausdenken.“
Man rettet die Welt nicht, indem man der eigenen Bevölkerung Einschränkungen zumutet und sie leiden lässt, befindet Gögel. „Frieren für den Frieden, Stinken für den Frieden und jetzt Radeln für den Frieden – was kommt als nächstes? Wollen wir zurück zu den Zeiten der ‚Tankausweiskarte zum Bezuge von Vergaserkraftstoff‘? Hinzu kommt, dass die Öl- und Gasabhängigkeit von Russland eben nicht kurzfristig zu erreichen ist- auch wenn der Anteil der Gasimporte von einst 55 auf jetzt rund 40 Prozent sank. Ich erinnere daran, dass Deutschland bis 2030 aufgrund langfristiger Verträge mit Gazprom für russisches Erdgas selbst dann zahlen muss, wenn das Gas nicht mehr importiert wird. Es muss endlich Schluss sein mit diesem strategielosen Aktionismus, der jetzt auch den ADAC befallen hat.“
Dr. Thomas Hartung, Pressesprecher