Ich entsinne mich einmal befürchtet zu haben, anstelle von Journalisten würden überwiegend Textbausteinschieber und durch Quotenselektion an die Schreibtische verirrte Pressetussis die Tastaturen in den Redaktionsstuben bedienen und mit ihren Traktaten die Spalten der dünner werdenden Hausblätter füllen. Es ist noch schlimmer geworden, ich hatte den Zusatz der Tatsachenkosmetiker, Faktenverdreher und schönschreibende Verharmloser nicht erwähnt.
In der heutigen Ausgabe des Südkurier berichtet eine Ulrike Bäuerlein unter dem Titel „Protest zu Partymusik und Reichsflagge“ über die am letzten Samstag in Stuttgart stattgefundene Veranstaltung für Demokratie und Bürgerrechte. Weitgehend friedlich sei die Veranstaltung verlaufen, vor der Demo wären drei Menschen bei einem Angriff mutmaβlich aus dem linken Spektrum leicht verletzt worden. Auβerdem hätte es in der Nacht zuvor einen Brandanschlag auf drei LKW’s mit Veranstaltungstechnik gegeben.
Was war in Wirklichkeit geschehen?
Am Samstagnachmittag wurden mehrere Menschen von Linksextremisten angegriffen und teils derart schwer verletzt, dass sie noch vor Ort durch ein Rettungsteam versorgt werden mussten. Ein Mann erlitt einen lebensgefährlichen Schädelbasisbruch und liegt in der Intensivstation. Der Südkurier bezeichnet dies als „leicht“ verletzt.
Der in der Nacht zuvor begangene Brandanschlag verursachte einen Schaden von 200.000 Euro und hat die Existenz des Unternehmers ruiniert. Es handelt sich hierbei um einen linksextremistischen Terrorakt der schlimmsten Sorte und man kann von Glück reden, dass keine Gebäude betroffen und Menschen verletzt wurden.
In Anbetracht dieser „Berichterstattung“ schlage ich diese Vertreterin der schreibenden Zunft für den noch auszulobenden Karl-Eduard von Schnitzler Preis für staatliche Medienpropaganda und Tatsachenverharmlosung vor. Von Schnitzler war übrigens Erich Honeckers Chefpropagandist und Meister der Faktenmanipulation ims DDR Staatsfernsehens.
18.05.2020 Walter A. Schwaebsch
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