Stuttgart. Der stellv. wissenschaftspolitische Fraktionssprecher Alfred Bamberger MdL hat die Hochschulen und Kunsteinrichtungen aufgefordert, russische Wissenschaftler und Künstler nicht auszugrenzen und die Spaltung der Gesellschaft nicht weiter zu vertiefen. „Weder die russischen Künstler noch die russischen Wissenschaftler haben diesen Krieg gewollt. Jede Ausgrenzung dieser Personen vertieft die Spaltung der Gesellschaft und befeuert damit den innereuropäischen Konflikt. Vielmehr ist es Zeit, sich auf politischer Ebene Gedanken darüber zu machen, welche Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden. Die politische Zusammenarbeit mit der Ukraine wurde in der Vergangenheit forciert, Russland jedoch schon seit geraumer Zeit behandelt, als ob es nicht zu Europa gehört. Hierdurch wurde von einigen Staaten des Westens ein Keil getrieben zwischen zwei Völker, die historisch, kulturell und sprachlich aufs engste miteinander verbunden sind.“
Bamberger bezeichnet es auch als anmaßend, von Exilrussen eine explizite Distanzierung von ihrem Heimatland zu fordern. „Auch russische Künstler und Wissenschaftler haben das Recht, unpolitisch zu sein! Ich verlange von Ministerin Theresia Bauer (Grüne), diesem verbalen Kriegstreiben an den Hochschulen ein Ende zu bereiten. Wenn die Präsidentin der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft, Olga Garaschuk, eine explizite Distanzierung verlangt mit den Worten: ‚Wer sich jetzt nicht von Putin distanziert, wird automatisch zu einem Unterstützer‘, dann ist das die Sprache des Totalitarismus, nicht die Sprache der Kultur oder gar die Sprache der Wissenschaft.“
Dr. Thomas Hartung, Pressesprecher