In den letzten Tagen, Wochen und Monaten ist viel passiert. Die rechtschaffenden Menschen aller Ethnien machen sich Sorgen um ihre Zukunft in Deutschland. Dann gibt es aber auch noch Diejenigen, für die das Leben im Paradies einfach weitergeht. Hier möchte ich kurz drei Beispiele beschreiben:
Rauschende Drogen- und Alkoholpartys in Stuttgart:
Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Ralf Kusterer sieht das laut dpa so: „Eigentlich müsste im Stuttgarter Rathaus niemand über die Auseinandersetzungen in der Nacht zu Sonntag überrascht gewesen sein. Die Ausschreitungen haben sich schon länger angedeutet. Probleme besonders mit jugendlichen und heranwachsenden Tätern mit überwiegendem Migrationshintergrund haben die Polizei in den vergangenen Wochen vermehrt beschäftigt und sind der Stadtverwaltung seit langem bekannt gewesen. Die Problemszene versammelt sich dort auf öffentlichen Grünflächen, um nahezu ungehindert auch Drogen und Alkohol zu konsumieren. Diese Szene ist äußerst aggressiv und respektlos, bedroht Polizisten und hat mit dem Stuttgarter Event-Publikum überhaupt nichts zu tun. Forderungen der Polizei nach einer Durchsetzung des Grünflächenverbots sind von der Stadt ignoriert worden. Über die Platzverweise der Polizei macht sich das Problemklientel nur lächerlich. Seit Jahren ist zudem eine nächtliche Ausleuchtung des Parks aus polizeilicher Sicht geboten. Wer dabei der Polizei Steine in den Weg legt und nicht mit allen Möglichkeiten versucht, Rechtsgrundlagen und Möglichkeiten zu schaffen, damit die Polizei handeln kann, hat entweder die Situation nicht im Griff oder hat aus dogmatischen, politischen Anschauungen heraus einfach nichts getan." Dem ist aus meiner Sicht nur hinzuzufügen, dass die Stuttgarter es selbst in der Hand haben bei der Oberbürgermeisterwahl im Herbst die Berlinisierung Stuttgarts zu beenden. Der Grüne OB Fritz Kuhn wirft ja zum Glück freiwillig das Handtuch.
Dauer Hartz IV-Urlaub in der Türkei:
Ja ich habe vor acht Jahren eine Einzimmerwohnung im Remstal an einen alleinstehenden Türken vermietet, der damals einen Dönerimbiss betrieb. Man hat ja schließlich nichts gegen arbeitende und integrationswillige Ausländer. Nur die Zeiten ändern sich. Der Dönerimbiss wurde geschlossen, eine Frau aus der Türkei geholt und ein Kind gezeugt. Jetzt lebt man seit Jahren von Hartz IV und muss sich alle paar Monate persönlich bei der Arbeitsagentur melden. Zum Glück kam Corona. Anfang März wurde schnell der Mercedes abgemeldet und einfach einem anderen Mieter auf den Tiefgaragenstellplatz gestellt, da man ja ohne Anmeldung nicht auf der Straße parken darf. Dem Kindergarten wurde lapidar mitgeteilt, dass man Angst vor Corona hat und der Sohn nun nicht mehr kommt. Also schnell in den letzten Flieger Richtung Türkei gestiegen und ab in die Hartz IV finanzierten Coronaferien. Die Arbeitsagentur hat ja langfristig für Publikumsverkehr geschlossen und man muss sich nicht mehr persönlich vorstellen. Miete für die leerstehende Wohnung und die Kindergartengebühren für einen nicht genutzten Platz, auf den ein anderes Kind schon sehnlichst wartet, werden natürlich weiter von uns arbeitender Bevölkerung bezahlt. Alle drei leben mit einem Aufenthaltstitel in Deutschland. Wenn Sie nach sechs Monaten nicht zurück in Deutschland sind, dann könnte ihnen rein rechtlich der Aufenthaltstitel entzogen und alle Zahlungen eingestellt werden. Sie müssten in der Türkei bleiben. Wie wird diese Geschichte wohl ausgehen? Wir alle ahnen es schon.
Die Höri. – Das Paradies auf Erden:
Sowohl in Moos als auch in Öhningen gibt es zu wenig Flüchtlingsunterkünfte. Die Gemeinden stehen kräftig unter Druck. Nun wissen wir ja schon vom Landkreis, dass der Flüchtling sich bei uns wohl fühlen soll und deshalb ein Rundumsorglospaket erhält. Man hat bereits über € 300.000,- für zusätzliche Hygienemaßnahmen in Flüchtlingsunterkünften ausgegeben. Wir sind Gastfreundlich und deshalb muss ein Gast bei uns nicht selber desinfizieren. In Moos geht man nun noch einen Schritt weiter. Wie Bürgermeister Krauss heute im Mitteilungsblatt Höriwoche schreibt, ist die Gemeinde nun auch bereit bei einer Privatvermietung an Flüchtlinge die Grünpflege oder kleinere Reparaturen durch den gemeindeeigenen Bauhof an der Privatimmobilie erledigen zu lassen. Auch in Öhningen fehlt Wohnraum, nicht nur für Flüchtlinge. Auch hier paradiesische Zustände. Eine alte Metzgerei mit Wohnung ist für Flüchtlinge nicht mehr zumutbar. Wer aber hat diese Immobilie bisher runtergewohnt? Ich habe vor 30 Jahren übrigens ähnlich gewohnt. Mir wurde nicht auf Staatskosten eine bessere Bleibe zugeteilt, ich musste mir diese erarbeiten.
Jetzt frage ich mich, welche Lehren ich für mich persönlich daraus ziehen soll? Als Soloselbstständiger bin ich leider auch von Corona betroffen. Ich denke ich Räume mein 18 Quadratmeter Büro. Da quartiere ich zwei Flüchtlinge ein und kassiere Miete, anstatt zu arbeiten. Entschuldigung, ich bin ein Mann und bastele gerade an meinem persönlichen Paradies. Also bitte zwei Frauen. Nein kein Problem, auch im Ländle sind zwei bis drei Frauen in Flüchtlingsfamilien inzwischen etabliert. Also liege ich mit meinen drei Frauen an meinem Pool. Halt da fehlt noch was. Ich schicke eine meiner Frauen nach Stuttgart zum Einkaufen. Vier Stunden nach dem Einkauf in Stuttgart liegen wir alle sturzbesoffen und zugekokst am Pool. Das Gras wächst immer schneller. Sind das die Drogen oder schwüle Sommer 2020? Während ich noch darüber nachdenke, kommen auch schon die Bauhofmitarbeiter von Bürgermeister Krauss mit dem Rasenmäher um die Ecke. Doch was machen wir im Winter? Spätestens Anfang November wird es ungemütlich auf der Höri. Kein Problem, da fliegen wir zu meinem Hartz IV Dauerurlauber in die Türkei und überwintern dort. Wie heißt es so schön, ein Jeder ist seines Glückes Schmied.
26.06.2020 Thorsten Otterbach